Der Förderverein der Martinskirche in Brunau hat sich auf die Fahne geschrieben, die imposante Dorfkirche als Lebensraum für die Familien im Dorf zu gestalten. Hier beginnt alljährlich das lustige Martinsfest, hier singt sich Groß und Klein am dritten Advent in Weihnachtsstimmung, hier werden Verstorbene aus dem Dorf verabschiedet und Neugeborene im Kreis der Familie und Nachbarschaft begrüßt.
Mit einem Arbeitseinsatz und der Hilfe eines Steinmetzes wurde im vergangenen Jahr für all das der nötige Raum geschaffen und der Taufstein aus der Mitte des Altarraums in eine eigene Taufecke versetzt. Seit heute schmückt nun ein frisch getischlerter Taufbaum diese kleine "Taufkapelle", in der Familien rund um das Taufbecken sitzen können. In genau einem Monat, am 14. Juni, werden die Kinder, die in den letzten Jahren hier getauft wurden, Blätter mit ihren Namen an diesen Baum binden. Danach kann auf Wunsch der Tauffamilie der Name jedes Täuflings in diese Gemeinschaft eingebunden werden. Ansprechpartner dafür ist der Förderverein, der diese Aktion möglich gemacht hat.
Es heißt, dass ganz am Anfang zwei Bäume mitten im Garten Eden standen: der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und der Baum des Lebens. Die Früchte dieser beiden Bäume durfte niemand essen. Als Eva und Adam neugierig nun aber doch vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, beschloss der Schöpfer, sie aus dem Paradiesgarten zu vertreiben. Er wollte den Baum des Lebens vor ihnen absichern. Von dessen Früchten wird niemals ein Mensch essen. Seit dem ist nicht gewisser als dass jeder von uns eines Tages sterben wird.
Wenn ein Mensch nun auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft wird, bitten wir darum, dass Gott ihn beschützt und begleitet. Aber es ist noch mehr: Jedes Kind, das getauft wird, hat mindestens ein Elternteil oder ein frommes Großmütterchen bzw. Großväterchen, das ganz fest daran glaubt, dass es nach dem Sterben ein neues, ein ewiges Leben gibt. Gibt es ein schöneres Zeichen als die Namen der Täuflinge am Baum des Lebens festzuknoten?
